Drude

Drude
Dru|de 〈f. 19; german. Myth.〉 weibl. Nachtgeist, (meist böses) Gespenst [<mhd. trute; zu got. trudan „treten“; → treten, Drudenfuß]

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Dru|de, die; -, -n [mhd. trut(e), ahd. trute, H. u.]:
weiblicher 2Alb (1).

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I
Drude,
 
Trude, Trute [Herkunft unsicher, vielleicht zu gotisch trudan, altnordisch trođa »treten«, »stoßen«] die, -/-n, ein gespenstisches, meist als weiblich gedachtes Wesen, das verantwortlich gemacht wird für das Albdrücken (Alb); in Süddeutschland, besonders im bayerisch-österreichischen Raum verbreitet für Hexe. Die Druden sollen nach abergläubischen Vorstellungen im Schlaf ängstigen, Kinder und Haustiere schädigen und bösen Zauber treiben. Als Abwehrmittel gelten u. a. Drudenfuß und Drudenstein.
 
 
Hwb. des dt. Aberglaubens, Bd. 8 (1937, Nachdr. 1987).
 
II
Drude,
 
Paul, Physiker, * Braunschweig 12. 7. 1863, ✝ (Selbstmord) Berlin 5. 7. 1906; Professor in Leipzig (1894-1900) und Gießen, seit 1905 in Berlin; bestimmte 1887-91 die optischen Konstanten zahlreicher Stoffe und erforschte seit 1894 besonders den Zusammenhang zwischen ihrer elektrischen Leitfähigkeit und ihrer Absorption elektromagnetischer Wellen (Drude-Gleichungen); außerdem wendete er die maxwellsche Theorie erfolgreich auf magnetooptische Erscheinungen an. Etwa gleichzeitig mit H. A. Lorentz, E. Riecke und J. J. Thomson stellte Drude eine Elektronentheorie der Metalle auf, in der er die Existenz freier Elektronen im Metall annahm und diese als Gas behandelte. Damit gelang es ihm u. a., Beziehungen für die elektrische und thermische Leitfähigkeit aufzustellen sowie das Wiedemann-Franz-Lorenz-Gesetz abzuleiten.
 
Werke: Physik des Aethers auf elektromagnetischer Grundlagen (1894); Lehrbuch der Optik (1900).
 

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Dru|de, die; -, -n [mhd. trut(e), ahd. trute, H. u.]: weiblicher 2Alb (1).

Universal-Lexikon. 2012.

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